Astronomen erkennen zuerst ein Funksignal von einem entfernten Exoplaneten
Ein Team von Wissenschaftlern der Cornell University hat herausgefunden, was ihrer Meinung nach die erste Funkemission in der Geschichte ist, die außerhalb unseres Sonnensystems zu sehen ist. Wir beeilen uns zu klären: Dies bedeutet nicht, dass das Signal von Außerirdischen gesendet wurde.
Wenn ein Sternwind - ein Strom geladener Teilchen eines Sterns - in das Magnetfeld eines Planeten eintritt, können Änderungen seiner Geschwindigkeit in Form von Änderungen der Funkemission von diesem Planeten aufgezeichnet werden. Für Astronomen liefern Beobachtungen der planetaren Funkemission wertvolle Informationen über ihre innere Struktur, den Zustand ihrer Atmosphäre und ihre allgemeine Eignung für das Leben.
Vor einigen Jahren starteten Wissenschaftler der Cornell University das BOREALIS-Programm zur Überwachung der Funkemissionen entfernter Exoplaneten. Sie haben kürzlich beschlossen, das LOFAR-Teleskop in den Niederlanden zu verwenden, um drei Systeme mit bekannten Exoplaneten genauer zu untersuchen: 55 Cancer, Epsilon Andromeda und Tau Bootes.
Und nur in Tau Bootes, 51 Lichtjahre von uns entfernt, entdeckten sie die planetare Funkemission, nach der sie suchten. Wenn die Daten bestätigt werden, kann Folgendes gesagt werden: Das elektromagnetische Feld auf der Oberfläche dieses entfernten Planeten hat eine Stärke von 5 bis 11 Gauß (zum Vergleich beträgt die Induktion des Magnetfelds auf der Erdoberfläche ungefähr 0,25 bis 0,6 Gauß). Diese Parameter zeigen an, dass der Kern des Exoplaneten aus metallischem Wasserstoff besteht.
Das Vorhandensein eines starken Magnetfelds in erdähnlichen Exoplaneten ist von großer Bedeutung, da es sie vor Sternwind und kosmischer Strahlung schützt und eine Chance für die Geburt des Lebens bietet (oder sie einfach bewohnbar macht). Das Signal, das Wissenschaftler der Cornell University sehen, ist sehr schwach und muss von anderen Teleskopen bestätigt werden, bevor Astronomen seine Natur bestätigen können.
Jetzt schließen Wissenschaftler nicht aus, dass die Strahlungsquelle Sternfackeln sind, aber wenn der planetarische Ursprung des Signals bestätigt wird, bedeutet dies, dass es in Tau Bootes höchstwahrscheinlich einen Planeten gibt, der für das Leben geeignet ist.