Verschmelzung zweier weißer Zwerge zu einem ungewöhnlichen, instabilen Stern

Verschmelzung zweier weißer Zwerge zu einem ungewöhnlichen, instabilen Stern

Ein Forscherteam der Universität Potsdam und der Bundesuniversität Kasan hat im Nebel IRAS 00500 + 6713 Anzeichen für die Bildung eines ungewöhnlichen Sterns einer neuen Klasse gefunden.

Nebel sind Gas- und Staubwolken, die sich in bestimmten Bereichen des Weltraums befinden - von denen viele mit bloßem Auge am Himmel zu sehen sind. Nebel sind oft mit Einzel- oder Mehrsternsystemen verbunden. In dieser neuen Arbeit untersuchten die Forscher den Nebel IRAS 00500 + 6713, als ein anderes Team im vergangenen Jahr entdeckte, dass der zentrale Stern des Nebels, J005311 genannt, durch Sternwinde bei ungewöhnlich hohen Geschwindigkeiten gekennzeichnet ist. Nach der Analyse dieses Sterns und seiner Entstehungsgeschichte gelangten die Forscher zu dem Schluss, dass er als Ergebnis einer Kollision zwischen zwei weißen Zwergen entstanden ist - ein Ereignis, das normalerweise zu einer Supernova-Explosion und zur Vernichtung beider Sterne führt.

Frühere Studien haben jedoch gezeigt, dass bei der Kollision dieser Sterne ein solches Szenario möglich ist, wenn ein oder zwei Sterne "überleben" - und manchmal verschmelzen. Die Forscher fanden Hinweise darauf, dass eine solche Kombination im Fall des Sterns J005311 stattfand. Dieser Stern zeigte jedoch einzigartige Eigenschaften. Es strahlte ungewöhnliche Röntgenstrahlen aus und hatte eine höhere Helligkeit als erwartet, was Astronomen daran hinderte, es als weißen Zwerg einzustufen. Weitere Analysen zeigten, dass der Stern eine einzigartige Elementzusammensetzung aufweist, die von Sauerstoff und Neon dominiert wird. Somit ist der Stern ein instabiles Produkt zweier weißer Zwerge, die sich ohne die Bildung eines neuen weißen Zwergs verbinden - stattdessen wurde eine völlig andere Art von Stern geboren. Laut den Autoren wird die Lebensdauer eines solchen Sterns 10.000 Jahre nicht überschreiten.

Die Beobachtungen wurden mit dem Röntgenraumobservatorium XMM-Newton der Europäischen Weltraumorganisation durchgeführt.